Die Behandlung nach Vojta

Das Vojta-Konzept

Das Vojta-Konzept ist neben dem Bobath-Konzept eines der bekanntesten Therapiekonzepte und von den Krankenkassen anerkannt. Die Therapie wirkt auf die Nervenverbindungen der Skelettmuskulatur, der inneren Organe und auf höhere Gehirnfunktionen. Die Vojta-Therapie hat sich weltweit bei vielen Patienten bewährt. Die Effekte der Reflexfortbewegung wurden wissenschaftlich untersucht und empirisch bestätigt.




Wie entstand das Vojta-Konzept?


Der Entdecker der Reflexlokomotion und Begründer der Vojta-Diagnostik und der Vojta-Therapie ist Prof. Dr. Vaclav Vojta, Kinderarzt und Kinderneurologe (1917-2000).

Vojta entdeckte die Basis seiner Therapie - die Reflexlokomotion (oder Relexfortbewegung) - bei der Entwicklung eines Behandlungskonzeptes für zerebral geschädigte Kinder. Auf gezielte Reize in bestimmten Körperlagen ließen sich bei diesen Kindern unbewusste, wiederkehrende motorische Reaktionen auslösen.

Die Bewegungsabläufe der Reflexlokomotion können von der Therapeutin jederzeit abgerufen werden. Zu den 3 Grundpositionen Bauch-, Rücken- und Seitlage gibt es mehr als 30 Variationen. Durch Kombinationen der Auslösezonen und Veränderungen der Druckrichtungen kann die Vojta-Therapeutin die Behandlung individuell Ihrem Säugling, bzw. Ihrem Kind anpassen.

Für welche Kinder eignet sich die Vojta-Therapie?

Die Vojta-Therapie hat ein sehr weites Wirkungsspektrum. Es profitieren Kinder mit den unterschiedlichsten Erkrankungen, wie z. B. zerebrale Parese, Skoliosen der Wirbelsäule, Hüftdysplasien und Luxationen. Sehr häufig kommen Eltern zu mir, deren Kinder Lageasymmetrien im Kopfbereich haben. Diese Veränderung des kindlichen Kopfes bedeutet auch eine funktionelle Veränderung für den Säugling. Diese funktionelle Veränderung, z. B. vermehrtes Greifen mit einer Hand oder vermehrtes Strampeln mit einem Bein lässt sich sehr gut und schnell mit der Vojta-Therapie beheben.

Was ist das Ziel in der Vojta-Therapie?

SIn der Vojta-Therapie werden nicht primär Bewegungsabläufe wie z. B. das Greifen und das Krabbeln geübt. Die Vojta-Therapie regt hingegen das Gehirn an, angeborene Bewegungsmuster zu aktivieren und als koordinierte Bewegungen auszuführen.

Welche Bereiche werden bei ihrem Kind gefördert?

Statt des Übens alltagsbezogener Fertigkeiten werden die angeborenen Bewegungsfähigkeiten Ihres Kindes aktiviert. Diese Fähigkeiten beziehen sich auf folgende Bereiche:

Skelettmuskulatur
  • Die Wirbelsäule wird gestreckt und gedreht und somit beweglicher
  • Der Kopf kann freier bewegt werden
  • Die Gelenke zentrieren sich- Fehlhaltungen nehmen dadurch ab
  • Die Hände greifen gezielter; die Füße nehmen eine bessere Stützfunktion ein
Gesichts- und Mundbereich
  • Saug-,Schluck- und Kaubewegungen werden erleichtert
  • Die Augen bewegen sich zielgerichteter
  • Die Stimme wird kräftiger
  • Die Aussprache wird verständlicher
Atemfunktion
  • Der Brustkorb weitet sich
  • Die Atmung wird tiefer
  • Vegetatives Nervensystem
  • Die Haut wird besser durchblutet
  • Die regulierenden Funktionen von Darm und Harnblase werden aktiviert
Wahrnehmung
  • Die Gleichgewichtreaktion wird verbessert
  • Die Körperwahrnehmung verbessert sich
  • Die Konzentrationsfähigkeit wird ausdauernder